Das Recht, selbst die Wahrheit zu sagen
Serhij Zhadan
Himmel über Charkiw
Nachrichten vom Überleben im Krieg
2022, 240 Seiten, Gebunden
Mit zahlreichen farbigen Fotos
€ 20,00
ISBN 5241
Serhij Zhadan
Himmel über Charkiw
Nachrichten vom Überleben im Krieg

"Wir versuchen, uns dem Tod entgegenzustellen, wir versuchen, uns dem völligen Schweigen entgegenzustellen, wir nehmen uns das Recht, selbst die Wahrheit zu sagen – die Wahrheit über diesen Krieg, über diese Zeit, die Wahrheit dieser Stimmen, die im Himmel vergehen und die Luft klarer und stärker machen."

Serhij Zhadan

Für ein Tagebuch fehlt ihm die Zeit. Serhij Zhadan ist Tag und Nacht im beschossenen Charkiw unterwegs – er evakuiert Kinder und alte Leute aus den Vororten, verteilt Lebensmittel, koordiniert Lieferungen an das Militär und gibt Konzerte. Die hier gesammelten Posts in den sozialen Netzwerken dokumentieren seine Wege durch die Stadt und sprechen den Charkiwern Mut zu, unermüdlich, Tag für Tag.

Die Stadt leert sich. Freunde kommen um. Der Tod ist allgegenwärtig, der Hass wächst. Als die Bilder von Butscha um die Welt gehen, versagt auch Zhadan die Stimme. „Es gibt keine Worte. Einfach keine. Haltet durch, Freunde. Jetzt gibt es nur noch Widerstand, Kampf und gegenseitige Unterstützung.“

Das Buch ist eine einzigartige und ergreifende Chronik der laufenden Ereignisse, das Zeugnis eines Menschen, der während des Schreibens in eine neue Realität eintritt und sich der Vernichtung von allem entgegenstemmt. Kein einsamer Beobachter, sondern ein aktiver Zivilist in einer Gesellschaft, die in den letzten acht Jahren gelernt hat, was es bedeutet, gemeinsam stark zu sein.

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© Ekko von Schwichow

Serhij Zhadan, geboren am 23. August 1974 in Starobilsk im Gebiet Luhansk der (damaligen Sowjetrepublik) Ukraine, ist Schriftsteller, Übersetzer und Musiker. Er zählt zu den wichtigsten, innovativsten und bekanntesten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Sein vielgestaltiges literarisches Werk setzt sich aus Romanen, Gedichten, Erzählungen, Reportagen und Essays zusammen und widmet sich insbesondere der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion sowie dem seit 2014 in der Ukraine herrschenden Krieg. Schauplätze seiner Texte sind in erster Linie die Stadt Charkiw und die Ostukraine, für die er sich auch sozial und kulturell engagiert und angesichts des aktuellen Kriegs humanitäre Hilfe leistet. Obwohl in einer überwiegend russischsprachigen Gegend aufgewachsen, schreibt Zhadan auf Ukrainisch. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und haben internationale Preise erhalten.

  • Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken 2022
  • Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022
  • Freiheitspreis der Frank-Schirrmacher-Stiftung 2022
  • Preis der Leipziger Buchmesse 2018
  • Schweizer Literaturpreis der Jan-Michalski-Stiftung 2014
  • Brücke Berlin-Preis 2014
  • Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis 2002